Jump to contentJump to search

News Article

Ausbildung an der HHU
Multitalente fürs Büro

„Wie, Du arbeitest an der Uni? Du meinst, Du studierst?“ Das hören Azubis oft, denn wer an eine Universität denkt, denkt zunächst an das Studium. Dass die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) auch Ausbilderin ist, wissen nicht alle. Ein guter Grund, sich in dieser Serie die Bürokaufleute anzuschauen: Ein zentraler Beruf, den Menschen hier erlernen können. Seit dem 1. August 2021 sind die Azubis Svenja Schmidt, Weronika Macewicz und Lidija Balascak wechselnd in vielen Bereichen eingesetzt: Einkauf, Buchhaltung, Studierendenberatung, Reisestelle, Gebäudemanagement… Ein umfassender Einblick in die vielfältige Arbeitswelt einer Hochschule. Doch nicht nur das begeistert die drei jungen Frauen.

Drei Menschen in einem Flur der HHU Zoom

Drei versierte Fachfrauen fürs Büro: Weronika Macewicz, Svenja Schmidt und Lidija Balascak (v.l.).

„In der Buchhaltung blühe ich voll auf, denn das Geordnete liegt mir“, schwärmt beispielsweise die 19-jährige Weronika Macewicz. Alle drei Azubis können inzwischen MACH als System zum Finanzmanagement anwenden, doch auch bei Word und Excel beherrschen sie die Feinheiten der Programme. „Außerdem lernt man sich während der Ausbildung selbst richtig gut kennen und erfährt, was einem liegt: Manche arbeiten gern direkt mit Menschen zusammen, so wie in der Studienberatung, andere betreuen lieber eigenständig kleine Projekte“, erzählt Macewicz, die direkt nach ihrem Fachabitur an die HHU kam.

Ihre Kolleginnen sammelten zuvor Erfahrungen als Studentinnen: Lidija Balascak studierte nach dem Abitur Wirtschaftswissenschaften und Politik auf Lehramt und Svenja Schmidt begann ein Chemiestudium. Beide brachen ab – u.a. wegen der massiven Onlinelehre während der Pandemie und wegen der Inhalte – und sind nun glücklich, die Ausbildung an der HHU zu machen. „Ich würde mich wieder so entscheiden. Fast jeden Tag komme ich mit einem Lächeln zur Arbeit“, sagen sie unisono.

„Die Unterstützung von unserer Ausbilderin Julia Ulrichs ist großartig“, unterstreicht Svenja Schmidt. „Sie hat immer ein offenes Ohr für uns. Auch in der Gruppe ist man nicht allein: In den ersten Wochen wird jeder von älteren Azubis begleitet, die viele Fragen beantworten.“ Da ihr die Arbeitsinhalte so gut gefallen, überlegt die 25-Jährige gerade, parallel zu ihrer Ausbildung noch ihre Betriebswirtin zu machen. Allerdings: „Eine Berufsausbildung wird unterschätzt. Sie sollte grundsätzlich höher angesehen werden, denn sie viel praxisorientierter als ein Studium und so vielseitig“, gibt sie zu bedenken.

Abwechslungsreiche Aufgaben
Als positiv erleben die drei auch das gute Arbeitstempo an der HHU. „In der Berufsschule hören wir öfter, dass andere in der Wirtschaft sehr stark unter Druck arbeiten müssen“, wirft Lidija Balascak ein und betont: „Wir haben selbstverständlich klare Aufgaben, die wir in einem Zeitfenster erledigen müssen, doch das passt dann immer zu unseren erworbenen Kenntnissen und überfordert auch Neulinge nicht.“ Die 23-Jährige schätzt es sehr, dass sie ihren Arbeitstag selbstständig organisieren kann. Je nach Abteilung heißt das beispielsweise, dass E-Mails – etwa von anfragenden Instituten – beantwortet, Telefonate mit Dienstleistern geführt oder Belege eingegeben werden. Auch Inhalte für den Haushalts- oder Wirtschaftsplan stellen sie zusammen. 

Bis zum Ende ihrer Ausbildung wissen sie alles über komplexe Geschäftsprozesse, etwa Rechnungslegung oder Zahlungsverkehr, Personal- und Lagerwirtschaft und Antragstellung. Was in der Theorie recht trocken klingt, wird im Alltag schnell konkret. „Im Vier-Augen-Prinzip werden beispielsweise Angebote von Dienstleistern geprüft – und da ist alles dabei, was über 500 Euro kostet, wie etwa Laborgeräte, Wartungen, Reparaturen“, sagt Schmidt.

Zusätzliche Kurse
Anderthalb Tage pro Woche lernen die Auszubildenden am Düsseldorfer Max-Weber-Berufskolleg. Zusätzlich gibt es einwöchige Kompaktkurse – etwa zu öffentlichem Recht oder zu Steuerthemen – am Institut für öffentliche Verwaltung in Hilden, wo die Azubis in der Zeit auch wohnen können. „Das ist ein bisschen so wie Studiwohnheim mit Vollverpflegung“, so Macewicz. „Was zur persönlichen Selbstorganisation beiträgt“, ergänzt Balascak. 

Die angehenden Bürokauffrauen können sich schon jetzt gut vorstellen, an der Heinrich-Heine-Universität zu bleiben. „Mit dieser Ausbildung wird man zum absoluten Allrounder und die Übernahmechancen sind sehr hoch, auch wenn wir natürlich keine Garantie geben können“, verrät Ausbildungsleiterin Julia Ulrichs. Sie trifft ihre Azubis regelmäßig zu persönlichen Gesprächen und zum gemeinsamen Jour Fixe. Hier ermutigt sie alle, auch vor einer Gruppe zu sprechen: Jede Woche steht eine Kurzpräsentation zu einem HHU-Thema an, das die Azubis selbst wählen können. Von allgemein „Was ist ein Urlaubsantrag und wie erstellt man diesen?“ über „Was sind Redewendungen?“ bis hin zu „Welche Kunstwerke gibt es am Campus?“.

Informationen zur Ausbildung der Kaufleute für Büromanagement
Bewerbungsstart: jeweils ab August des Vorjahres
Dauer: drei Jahre, inkl. regelmäßiger Theorie am Berufskolleg
Urlaub: 30 Tage pro Jahr sowie zur Abschlussprüfung fünf Sonderurlaubstage
Die künftigen Kaufleute für Büromanagement legen ihre Prüfungen nicht bei der IHK, sondern beim Landesprüfungsamt für Verwaltungslaufbahnen (LPA) in Hilden ab.
Gehalt und mehr: von 1.086,82 Euro im 1. Ausbildungsjahr bis 1.295,51 Euro im 4. Jahr und einer Jahressonderzahlung im November: circa 95 Prozent der monatlichen Vergütung; bei erfolgreichem Abschluss eine Sonderprämie von 400 Euro

Link zur Ausbildungsseite

Weitere Folgen dieser Serie:
Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik
Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung

Autor/in: Redaktion/KK
Kategorie/n: INTRANET News, Schlagzeilen
Responsible for the content: