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‚Forschung im Fokus‘
Was ist Attosekundenphysik? Einblicke in den Physik-Nobelpreis 2023

Die letztjährige Vergabe des Physik-Nobelpreises würdigte den Vorstoß in neue Zeitdimensionen: Anne L’Huillier, Pierre Agostini und Ferenc Krausz ist es erstmals gelungen, in den Bereich der Attosekunden vorzudringen. Damit ermöglichen sie die Erforschung von Vorgängen, die bis zu tausendmal kürzer sind als zuvor. Warum diese Forschung relevant ist und was sie mit der Heinrich-Heine-Universität (HHU) zu tun hat, erklärt der Physiker Georg Pretzler in seinem Vortrag am 4. Juli.

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Bei dem Nobelpreis geht es um Lichtpulse, die viel kürzer sind als alles bisher Dagewesene. Auf dieser unglaublich schnellen Zeitskala spielen sich entscheidende Prozesse in der Natur ab: Elektronen in Atomen und Molekülen bewegen sich in Attosekunden. Diese Bewegung ist grundlegend für chemische Reaktionen. Damit eröffnet sich die Chance, ultraschnelle Prozesse zu verstehen, wie sie zum Beispiel in Solarzellen, bei chemischen Reaktionen oder in biologischen Vorgängen ablaufen. Noch ist die Attosekundenphysik reine Grundlagenforschung - doch eines Tages könnten Forschende zum Beispiel chemische Reaktionen mit Laserpulsen gezielt beeinflussen, um sie - je nach Notwendigkeit - überhaupt zu ermöglichen oder aber zu verhindern. Prof. Dr. Georg Pretzler beschäftigt sich in seiner Arbeitsgruppe am Institut für Laser- und Plasmaphysik selbst mit der Erzeugung derart kurzer Lichtpulse. Er wird darüber berichten, wie es vor gut 20 Jahren erstmals gelungen ist, Attosekunden-Lichtpulse zu erzeugen und welche neuen Experimente inzwischen damit durchgeführt werden konnten.

Georg Pretzler ist seit 2002 Professor für Laser-Plasma-Physik an der Heinrich-Heine-Universität. Im Mittelpunkt seiner Forschung steht die Wirkung von Hochleistungslasern auf Materie. Wenn man Materie mit solchen Lasern bestrahlt, entstehen heiße Plasmen. In diesen können dann z.B. Teilchen beschleunigt werden, auf viel kürzerer Strecke als in üblichen Beschleunigern. Außerdem entsteht laserartige Röntgenstrahlung, die beispielsweise neue Möglichkeiten für die Diagnose in der Medizin ermöglichen. Prof. Pretzler ist außerdem Leiter des Hauses der Universität, der das Konzept des Hauses als Begegnungs- und Veranstaltungsort im Herzen Düsseldorfs maßgeblich mit erarbeitet hat und seit 2013 mit seinem Team umsetzt.

Die Reihe ‚Forschung im Fokus‘ ist ein gemeinsames Projekt der Bürgeruniversität und der Evangelischen Stadtakademie im Haus der Universität. Die Vorträge bieten Interessierten Einblicke in aktuelle Forschungsthemen der HHU und zeigen, wie vielfältig Wissenschaft und Gesellschaft miteinander verbunden sind.

Alle Vorträge sind öffentlich und kostenfrei – Interessierte sind herzlich willkommen! Sie finden immer donnerstags im Haus der Universität statt und beginnen um 19:00 Uhr.
Weitere Informationen hier.

Die Veranstaltung im Rahmen der Bürgeruniversität ist als Hybrid-Format geplant, d.h. eine Teilnahme ist entweder im Haus der Universität oder von zu Hause via Livestream möglich. 

Vorerst letzter Termin vor der Sommerpause:

Donnerstag, 04.07.2024, Beginn 19:00 Uhr
Haus der Universität, Schadowplatz 14, Düsseldorf

Link Livestream: https://youtube.com/live/NBirH02kuZc?feature=share

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen
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